Unser erster Ausflug führte uns in den Gorge de l'Herault, der Grotte de Clamouse und zu dem Pilgerstädtchen St. Guilhem le Desert.

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Vorbei an der Pont de Diable (davon gibt es eine ganze Menge in Frankreich) gelangt man in den sich hier verengenden Flußlauf, den Gorge de l'Herault. Etwa 500 m oberhalb der Brücke befindet sich die Grotte de Clamous, dessen Siphon unterhalb der Straße bei hohem Wasserstand einen Wasserfall bildet und früher eine Mühle antrieb. Die Höhle ist sehenswert. Der Preis trotzdem etwas hoch (8 Euro/Erw.)

   

 

 

St. Guilhem le Desert

 

 

  

Der heilige Guilhem war der Mann, der dem schönen Kloster in der Senke von Gellone, 30 km nordwestlich von Montpellier, seinen Namen gab. Geboren im späten 8. Jahrhundert, war Guilhem der Enkel von Karl Martel, dem Herzog von Aquitanien, einer der von  Kaiser Karl dem Großen erwählten Rittern. Er kämpfte tapfer gegen die Sarazenen von Spanien und wurde in mittelalterlichen Balladen als Held berühmt . Als ergebener Christ, der seine Tage (gestorben  812) im Kloster von Gellone beendete, stiftete er der Abbey die Reliquie des heiligen Kreuzes, dass er von Charlemagne erhalten hatte. Durch die Erinnerung an diesen, später heiligen Mann und durch die Reliquie des heiligen Kreuzes, gewann das Kloster bald an Bedeutung und wurde eine vielbesuchte Pilgerstädte in Südfrankreich. Während der mittelalterlichen Blütezeit der Pilgerschaften zum Schrein von St. Jacques entwickelte sich im 10. Jahrhundert das Kloster des "Heiligen-Guilhem-vom-Ödland" zu einer anerkannten Station auf einem der vier Hauptwege nach Santiago de Compostela. Während der Mitte des 11. Jahrhunderts ermöglichte dieser Ansturm von Pilgern zur Senke von Gellone den Mönchen, ihr Kloster zu vergrößern und im Stil der frühen Romanik umzubauen. Die Klosterkirche stammt aus dieser Zeit. Während der Französischen Revolution 1790 bis Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie Opfer des Vandalismus,  . Fragmente der Abbey werden zerstreut in alle Welt (zum Beispiel im Museum Cloisters, im Norden von New York City).  Im 20. Jahrhundert wurde die Abbey  St.-Guilhem-Le-Desert wieder aufgebaut
Während es kein archäologischen Beweis für die Heiligkeit dieses Ortes in Vor-Christlicher Zeit gibt, liegt auf diesem Ort ein heiliger Frieden, der durch die Senke von Gellone und in den Bereich der alten Kirche hineinströmt. Bestimmte Orte beziehen ihre Heiligkeit aus der Tiefe der Erde.  Bei anderen, wie St. Guilhem, ist sie das Resultat des energetischen Einflusses von tausenden Pilgern, die über eine lange Zeit hier verweilten. St. Guilhem-le-Desert entwickelt einen geistigen Magnetismus, der selbst heute noch Pilger anzieht. Wer durch die engen Gassen des Ortes wandelt kann sich dieses Eindrucks nicht erwehren.
Der Ort ist in die Liste des Welt-Kultur-Erbes der UNESCO eingetragen.

Wir waren schon ab 9.30 Uhr dort und um diese Zeit war es noch sehr ruhig im Ort. Ab dem frühen Nachmittag füllt sich der Ort mit Menschenmengen und Parkplätze gibt es dann garantiert nicht mehr.

     

 

 

Am schattigen Parkplatz am oberen Stadteingang findet man die öffentlichen Toiletten und einen Geldautomaten.

Dort, unter schattigen Bäumen laden Bänke, Tische aus Holz oder Stein und eine Wasserzapfstelle zum (mitgebrachten) Picknick ein.

 

 

Nach dem Picknick, am frühen Nachmittag, fuhren wir den "Gorge" ein wenig weiter hoch und fanden einen zum Baden geeigneten Platz (!! Parkplätze sind rar !!

Der Sand war glühend heiß, das Wasser angenehm erfrischend. So blieben wir lange Zeit im klaren Herault.