Anfahrt und Tal der Ardèche

Am Freitag, den 12. August 2011
war es soweit. Die Kinder hatten uns ein Jahr zuvor  gefragt, wann wir denn mal wieder nach Frankreich fahren würden und ich hatte gesagt, wenn wir uns auf einen Termin einigen könnten, wäre das alles kein Problem. Für 6 Personen, die Arbeiten, einen übereinstimmenden Termin zu finden, war nicht leicht, aber wir schafften es, 12 Tage zusammen frei zu bekommen. So trafen wir uns also um 16.00 Uhr bei uns und machten die beiden Wohnwagen reisefertig.

Wir, das sind
Bernhard und Hélène,
Raphael und Adeline,
Melanie und ihr Verlobter Manuel.

Um 18.00 Uhr endlich ging es los. Die Erste Etappe war geplant, 500 km bis Nancy, über Luxemburg um dort zu tanken. Alles lief nach Plan, ohne Stau kamen wir um Mitternacht bei Nancy an und suchten uns dort einen Supermarkt-Parkplatz. Um 01.00 Uhr lagen wir in den Betten und schliefen bis 7.00 Uhr.

Am Morgen der erste Schreck, Melanie hatte Magen- und Darmgrippe. Trotzdem musste es weiter gehen. Wir wollten erst einmal zwei Stunden fahren und dann erst auf einem Supermarktparkplatz frühstücken. Zwischen 9 und 10Uhr verließe wir die Autobahn bei Langres in der Bourgogne. Kurz vor der Stadt , die wir schon auf dem Berg thronen sahen, war ein Intermarché mit Tankstelle ausgeschildert. Es war früh und wir fanden auf Anhieb einen Parkplatz. Wir stürmten den Supermarkt um die ersten französischen Lebensmittel zum Frühstück zu kaufen. Zum Tanken Koppelt ich ab, so dass es keine Schwierigkeiten mit dem großen Gespann in der Engen Tankstellenzufahrt gab. Nach dem Frühstück ginge den Hügel hoch vorbei an der Altstadt.  Eine Stadt, die echt sehenswert zu sein scheint, denn wir umrundeten die Stadt an der Stadtmauer entlang, durch die Tore die kleinen Gassen sehend.
Gleich auf der Autobahnzufahrt verfuhr ich mich. Glücklicherweise konnten die Kinder noch in die richtige Richtung abbiegen und nur ich musste 20 km Umweg in Kauf nehmen (Wie ich später erfuhr sind unsere Freunde in die selbe Falle getappt). Nach einer halben Stunde trafen wir uns wieder Richtung Lyon. Mittagessen, Nudeln mit vorbereiteter Bolognese nahmen wir auf einem Rastplatz vor Lyon ein. Es war schon 27°C.
Trotz vieler gemeldeter Staus vor uns hatten wir Glück und die Stauwelle schob sich vor uns her, ohne dass wir mit ihr in Kontakt kamen.
Vor Valence verließen wir trotzdem die Autobahn. Wir brauchten Diesel und wollten dann auf der D86 weiter bis zum Ziel. Direkt an der Autobahnabfahrt war ein Supermarkt. Zum Tanken hängten wir ab, denn die Tankstellenzufahrt war sehr eng und gingen dann für den Abend und das Wochenende einkaufen. Durch interessante Dörfer, auf Alleen rechts entlang der Rhone ging es zum Ziel, St.-Martin-d'Ardèche. Wir bogen von der Route des Gorges ins Dorf ab und befanden uns gleich in einer schmalen Einbahnstraße, beidseitig zugeparkt. Wir mussten warten und blockierten den Verkehr. Zwischenzeitlich brachte Hélène in Erfahrung, dass die Campingplätze ausgebucht waren. Schließlich hatte die Anwohnerin, die mitten im Weg parkte, ihren Wagen leer geräumt und es ging weiter. Die Franzosen hatten eine Engelsgeduld, keiner hupte in den 10 Minuten, in denen die Straße blockiert war.
Ich beschloss, es auf den Campingplatzen von Pont St. Esprit zu versuchen.
In Google Earth hatte ich einen Campingplatz unter einer Brücke über die Ardèche gesehen, der auch groß zu sein schien.  Wir fanden die Brücke und nach einem Wendemanöver im nächsten Kreisverkehr auch die Zufahrt zum Platz. Dort angekommen herzlicher, familiärer Empfang. Plätze genug und groß genug für uns. Nach der Anmeldung ging's durch die Einfahrt, wo ich eine Entsorgungsstation sah. Ich fuhr hinein, wobei der Kurvenradius sehr eng war, zu eng. Die gesamte Breite ausnutzend überfuhr ich die Begrenzung mit dem rechten Vorderrad und der Wagen setzte mit der Traverse auf. 
Unter den Augen zahlreicher Zuschauer hängte ich den Trailer ab und moverte ihn rückwärts (erster Einsatz des neu installierten Movers und der Stützräder, was sich super bewährte). Mit dem Wagenheber hoben wir den Wagen soweit an, dass wir Bretter unter das Vorderrad  legen konnten um den Wagen wieder frei zu bekommen. Vierrad rückwärts und wir hatten uns aus der prekären Situation befreit. Unter dem Applaus der uns zuguckenden Camper kuppelten wir wieder an und konnten endlich mit einer Stunde Verzögerung unseren Stellplatz einnehmen. Um 21Uhr standen wir, gerade zum Eintritt der Dunkelheit. Noch ein Bier in Ruhe und dann in die Kojen.

Vendredi 12 aout .

Enfin, le jour du départ. Vers 15h Manuel arrive et nous chargeons la Rapido avec leurs affaires. Mélanie est encore au travail et sera là vers 17heures. Notre roulote est prête, Adeline et Raphael ont bouclé les valises et chargé le tout dans le coffre de la Passat. Mélanie arrive à l’heure et mange un peu pendant que je vérifie tout dans la maison. Vers 18 heures la caravane s’ébranle vers le sud et le soleil tant convoité. Première étape un peu avant Nancy où nous squattons une place sur le parking d’un Aldi pour y passer la nuit.

 

Samedi 13,

Vers 7 heures tout le monde est réveillés, et, comme convenu la veille nous partons de suite et ferons une halte dans une heure pour le petit déj. Mélanie ne se sent pas bien car elle a rendu cette nuit. Pour elle le voyage va être inconfortable mais nous n’avons plus le choix il faut avancer. Deux heures plus tard nous faisons halte sur le parking d’une superette et prenons le petit déjeuner avec une baguette fraichement achetée. Mélanie boit une tisane. Après avoir donné le biberon à la voiture nous repartons sous un beau soleil et le mercure au alentour des 24°C Nous contournons la belle ville de Langres  en suivant ses remparts puis nous rejoignons l’autoroute. Bernard se trompe sur les bretelles d’accès par contre les enfants qui nous suivent sont sur la bonne voie. Nous les contactons par téléphone pour leur dire que nous devons faire demi-tour. Coup de l’opération : 20 km en sus. Un peu avant Lyon nous faisons la pose déjeuné sur une aire de repos. J’avais préparé la sauce bolognaise la veille et il ne restait plus qu’à faire cuire les spaghettis. Nous mangeons sous le soleil et l’air ambiant à 27°C. Avant de repartir nous troquons les pantalons pour les shorts. Nous passons Lyon sans encombre par le tunnel de Fourvière.

Vers Valence nous quittons l’autoroute et empruntons la D 86. nous suivons les berges de la rive droite du Rhône en passant par de fort beaux villages. Tous, ou presque, ont des ruines de château ou de fortifications perchés sur les hauteurs. La vitesse se trouve réduite au alentour de 60 km à l’heure et je commence à trouver la route bien longue bien qu’elle soit bien jolie. Vers 7 heures nous atteignons St Martin d’Ardèche où le monde se presse dans les ruelles. Les campings que nous voyons en passant sont tous complets. Nous allons jusqu’à Pont St Esprit où nous en trouvons un sous un pont et au bord de l’Ardèche.  L’installation se passe difficilement car Bernard en manœuvrant coince la roue avant du pick-up sur une pierre. Il s’en suit un dépannage d’une bonne demie heure pour se dégager à l’aide du crique et de quelques planches sous les yeux de pas mal de campeurs dont nous sommes l’attraction du soir.

Il fait presque nuit quand nous cassons la croute. Tous épuisés, nous allons au lit sans tarder.


Bereit zur Abfahrt (hier die Fahrzeuge)


und hier das Team (auf der Brücke von Moustier)

 


Campingplatz Le Mas Sud Ardèche


an dieser Stelle (Ecke vorn links auf dem Bild) hat der Wagen aufgesessen

 

 

Am Sonntag, 14. August, frühstückten wir in Ruhe und bereiteten dann den Nachmittag vor. Mittags brachen wir zu unserer ersten Kanutour auf. Das sollte die 8km-Tour sein. Wir stellten den Passat auf dem Parkplatz eines Kanuunternehmens 10 km vor Valon Pont d'Arc ab und fuhren mit dem Navara zu sechst mit dem Material nach Valon. Dort bauten wir auf und wasserten die Kanus. Die Ardèche hat wenig Wasser aber wir müssen nur selten aussteigen, um zu schieben. Um 16.00 Uhr war die Kanutour beendet, der Himmel war wolkenverschleiert, trotzdem gab es für die nicht eingecremten einen Sonnenbrand. Während die anderen zusammen packten, holten Raphael und ich den Navara. Als wir zurück waren, war bereits alles verschnürt. Wir warfen alles auf die Ladefläche des Navara und fuhren mit beiden Wagen durch den Gorge de l'Ardèche zurück zum Campingplatz.
Hier wurde unser Abendessen zubereitet. Während dessen zog ein Gewiitter über uns hinüber und wir ließen die Marquise heraus und zogen  eine Seitenwand ein. Jeder übernahm bei einem Apero eine Aufgabe und um 20Uhr gab es Entrecôte, Karteffelspalten und Salat.
Nach dem Abendessen duschen und dann gingen wir noch zur Rezeption, wo ein Alleinunterhalter gute Musik zum Tanzen machte.
Als bestes Tanzpaar des Abends (wir waren auch die Einzigen, die tanzten) gewannen wir eine Flasche Wein .
Um 23.30 Uhr lagen wir dennoch wieder im Bett, müde von den anstrengenden Unternehmungen.

 

  

 

  

Am nächsten Tag sollte unsere zweite Kanutour stattfinden. Allerdings war in Frankreich noch Feiertag und bei den Mengen, die unterwegs waren, schien uns der Tag dafür ungeeignet. Melanie und Adeline wollten reiten und Hélène entschloss sich kurzfristig sich den beiden anzuschließen. Nach einer Stunde kamen sie zurück. Der Termin musste gebucht werden und so konnten sie erst um 18 Uhr reiten. Wir entschlossen uns, Aiguèze, auf dem Felsen gegenüber St-Martin gelegen, anzusehen und dann noch in die Grotte von St. Marcel, in der Nähe des Reitzentrums zu gehen. Wir fuhren mit zwei Wagen.
Aiguèze ist eine wunderschöne kleine Festung. Allen hat die Stadt und die Aussicht über einen Teil des Ardèche- und Rhonetales gefallen. Auch der Mont Ventou war von dort aus klar zu sehen. Auf dem Friedhof gab es sogar frische blaue Feigen direkt vom Baum. Leider blieb uns nur eine Stunde, dann mussten wir weiter zur Grotte.
Hélène wollte lieber in der Sonne bleiben und so ging ich mit den "Kindern". Der Wunsch, die Grotte zu besichtigen, war von Raphael gekommen und er hatte damit Recht. Auch diese Grotte hatte wieder ihre Einmaligkeit, die es sonst nirgendwo anders in Europa zu sehen gibt: Sinterbecken in Form von Kaskaden, wunderbar beleuchtet, und eine "Kathedrale", animiert mit Ton und Licht.
Rechtzeitig vor dem Reittermin war die Führung zu Ende und die "Madels" fuhren mit dem Passat dorthin während wir Jungs mit dem Navara zum Campingplatz zurückfuhren. Als sie nach gut 2 Stunden zurückkamen strahlten ihre Augen und sie waren begeistert von dem Ausritt auf Westernpferden durch die "Garigue" (mannshoher Wald) mit wunderschönen Aussichten über das Tal. Aber keiner hatte an einen Fotoapparat gedacht.
Zum Abend aßen wir Spaghetti Carbonara und gingen dann schlafen, da wir am nächsten Tag die Große Tour (22km) mit dem Kanu machen wollten. Wir alle hatten wegen der Länge reichlich Respekt vor dieser Tour.
 

 

 

 

   

  

 


Sinterbecken in der Tropfsteinhöhle

Am 16. August, um 9 Uhr, ging es nach dem Frühstück los. Die Campingplatzbesitzerin hatte uns einen Tipp für den Ausstieg gegeben, wo wir unser Auto parken konnten: Camping des Gorges. Ich hatte Camping des Grottes verstanden und so fuhren wir 20 km umsonst durch die Schlucht bis wir endlich den Passat am Eingang der Schlucht bei St. Martin geparkt hatten. Um 11Uhr, eigentlich viel zu spät, kamen wir am Einstieg, in der Nähe der Pont d'Arc an. Das Aufbauen der Kanus ging diesmal schneller und ab ging die Fahrt.
In der ersten größeren Stromschnelle kippte das Kanu mit Manuel, Melanie und Adeline um. Manuel brach oder verstaute sich einen Zeh, der dann im Laufe des Tages verschiedene Farben annahm. Er machte aber kein großes Aufheben davon. Da die drei es nicht richtig schafften das Kanu auf Kurs zu halten, tauschten wir die Besatzungen. Raphael und Hélène wechselten ins grüne und ich nahm Manuel und Melanie ins rote Kanu.
Es ging etwas besser aber in einer Pause entschlossen wir uns,  als Konvoi zu fahren. Ich band die Kanus nebeneinander zusammen und so konnten wir zu sechst paddeln und Raphael und ich hinten steuern.
Allerdings hatten wir bei der Pause auch festgestellt, das zwei Nähte des grünen Kanus aufgegangen waren und das Kanu Luft verlor. Ab jetzt hieß es jede Stunde einmal aufzupumpen (und damit hatten wir noch Glück sonst hätte ein Teil der Mannschaft zu Fuß gehen müssen).
Trotzdem fuhren wir neu motiviert weiter. Dann kam eine Stromschnelle, deren Strömung gegen eine Felswand drückte. Wir brachten das Kanugespann nicht schnell genug aus dieser Strömung, landeten am Felsen und die Kanus klappten wie ein Buch zusammen, wir mitten dazwischen. Plötzlich Raphaels Ruf: "Meine Brille, meine Brille!" aber es war nichts mehr zu machen, die war in der starken Strömung längst woanders.
Raphael war wütend, dass er nicht Brillenband oder Kontaktlinsen mitgenommen hatte und haderte mit sich selbst, während die anderen die weg schwimmenden Sachen einfingen.
Zunächst mit gedrückter Stimmung ging es weiter. Dann, an der letzten Stromschnelle die selbe Situation. diesmal wollten wir durchkommen, wurden aber von zwei kippenden Booten mit italienischer Besatzung so in die Zange genommen, dass ein Manövrieren nicht mehr möglich war und wir wieder alle im Wasser lagen. Haarscharf verfehlte mein Kopf einen Felsen.
Dann kam noch das endlos lange Stück mit fast stehendem Wasser. Wir motivierten uns noch einmal und teils singend, teils zählend schafften wir schließlich um 19Uhr das Ziel. Hélène und ich holten mit dem Passat den Navara ab, was noch einmal gut eine Stunde dauerte während die anderen zusammenpackten.
Raphael hatte zwischenzeitlich auf den Bootssäcken geschlafen.
Trotz Verlusten an Mensch und Material waren sich alle einig, dass diese Tour einfach wunderschön war und wir sie nicht hätten ausfallen lassen dürfen.
Ich hatte versprochen, dass wir abends essen gingen und so ging es nach einer schnellen Dusche auf dem Platz ins in der Nähe gelegene Restaurant "Le Bon Coin" (Zur guten Ecke). Dort war es voll, was uns in der Wahl bestätigte und wir mussten noch eine halbe Stunde auf einen Tisch warten. Zwischenzeitlich tranken wir ein Bier. Als wir am Tisch saßen, brachte man uns einen Aperitif und von der Bestellung bis zum Servieren verging keine viertel Stunde. Das Essen war gut und reichlich: Das Bier, der Aperitif, Vorspeise, Hauptspeise (Muscheln, Schwein und Lamm vom Grill) und Nachspeise mit einem halben Liter Wein  für 100 Euro zu sechst.
Alle waren mit dem Tag zufrieden und für Raphaels Brille würden wir eine Lösung finden.
Wir entschlossen uns, noch einen Tag länger auf dem Platz zu bleiben und die Zeit für einen Einkauf in Montelimar zu nutzen. Melanie wollte ein Kostüm für die Arbeit, was sie aufgrund ihrer Größe in Deutschland kaum fand. Außerdem waren die Lebensmittelvorräte aufzufüllen und bei der Gelegenheit wollten wir für Raphael Kontaktlinsen besorgen. Raphael rief in seinem Brillengeschäft in Gütersloh an und konnte gleich eine neue Brille bestellen und auch die Daten für die Kontaktlinsen erfragen.  
Melanie hat ein Kostüm gefunden, Adeline ein schönes Kleid und wir Männer haben in der Altstadt jede Gasse erkundet, aber auch Kastanien-, Honig-, Waldbeeren-Bier und Kastanienlimonade zum Kosten gekauft.
Den Abend verbrachten wir auf dem Campingplatz, Melanie kochte uns Reis mit Schweinegeschnetzeltem.

 
 nach der Tour ....  alles im Griff


endlich Essen

     
Montelimar