Vaucluse, das Tor zur Provence
Am 27. August
packen wir nach dem Frühstück zusammen und verlassen gegen
9Uhr den Platz am "Lac de Ste.Croix". Über kleine, kurvige
Straßen und enge Ortsdurchfahrten über Manosque und Apt fahren wir nach
Orange. Nach kleineren Pausen, Einkauf und Tanken in Apt, Obst an einem Straßenstand bei Carpentras erreichen wir um 16Uhr den Campingplatz "Le Janquier" im Norden von Orange. Wir sind willkommen und können uns die Plätze für uns und für Renate und Utz aussuchen. Nach dem Ent- und Versorgen stellen wir den Trailer auf und essen den Rest Nudeln vom Vortag. Dann brechen wir die Bohnen, die wir zum Abendessen machen wollen. Zur Begrüßung von unseren Freunden soll es Entenbrust mit Böhnchen und Maronen geben, wie der werte Leser schon ahnt, eines unserer Lieblingsgerichte. Dann machen wir eine Siesta im Wohnwagen, denn der Mistral bläst heute doch erheblich und warten auf Utz und Renate, die gegen 20Uhr eintreffen. Hélène fühlt sich schon den ganzen Tag nicht wohl und glaubt, sich eine Magen- und Darmgrippe eingefangen zu haben. Ich mache deshalb das essen allein, werde aber von unseren Freunden unterstützt. Hélène hat sich inzwischen im Wohnwagen hingelegt und leidet. Trotzdem lassen wir uns das Essen schmecken, denn es mundet vorzüglich. Für Hélène heben wir einen Anteil für den nächsten Tag auf. Gegen 22Uhr ziehen wir uns in unsere Campingfahrzeuge zurück, Hélène und ich gucken das erste mal TV, einen französischen Krimi über DVB-t und gehen dann Schlafen. Am Sonntag Morgen treffen wir uns um 08.30 Uhr draußen. Ich habe schon die Baguettes geholte und die Fahrräder vom Trailer abgeschnallt. Beim gemeinsamen Frühstück schmieden wir Pläne für die nächsten Tage. Heute Orange, morgen Richtung Apt und auf dem Wege L'Isle sur la Sorgue, Fontaine de Vaucluse, Gordes, Roussillon .... Für Dienstag planen wir den Süden, Saintes Maries de la Mere, Arles, Les Baux de Provence und abends Avignon... Die Campingfahrzeuge sollen auf dem Platz stehenbleiben und wir werden mit dem Navara fahren. So sparen wir viel Zeit (fürs suchen von Park- oder Stellplätzen) und können uns während der Fahrt unterhalten. Dann wollen wir von hier aus Richtung Norden und Freitag in die Schweiz. Alle sind einverstanden. Nach dem Frühstück brechen wir mit den Fahrrädern in die Stadt auf, nur 10 Minuten Weg vom Campingplatz und der Weg führt uns am Triumphbogen vorbei über die (noch nicht wieder dazu ausgebauten) Prachtstraße in Richtung Altstadt. Diese durchqueren wir und landen an unserem ersten Besuchspunkt, dem Römischen Theater, dem besterhaltenen aus der Zeit der Römischen Besetzung und mit Platz für 9000 Besucher. Dies ist einfach ein Muss auf der Liste der Sehenswürdigkeiten der Provence. Nach dem Besuch des Theaters geht es in die Altstadt. Wir trinken einen Kaffee und Renate und Utz wundern sich, dass Leute ihre Croissants selbst mitbringen und dazu einen Kaffee bestellen. Es ist Sonntag morgen in der Provence und wir lassen uns von der Ruhe anstecken. Nach einer Stunde geht es weiter durch die Altstadt und wir treffen zufällig auf einen Flohmarkt "vide grenier" (leeren von Dachböden) wo Privatleute ihre "Schätze" anbieten. Mittags, gerade rechtzeitig zu Ladenschluss schlägt Utz vor, uns anstelle des Mittagessens mit Kuchen einzudecken und auf dem Campingplatz Kaffee und Kuchen zu uns zu nehmen. Wir suchen uns wunderbare Leckereien mit Mandeln, Nüssen, Schokolade und Riesen-Merenges aus, die wir eine halbe Stunde später auf dem Campingplatz verzehren. Ich repariere noch mein Fahrrad, die Damen gehen schwimmen und währenddessen unterhalte ich mich mit Utz über Zukunftspläne. Dann spielen wir eine Partie Pétanque, ein Spiel, das unsere Freunde noch nicht kennen, aber gleich gefallen daran finden. Um 18Uhr fangen wir an, das Essen vorzubereiten, da wir heute früher essen wollen. Nudeln mit Pfifferlingen, Salat Nicois, Käse, Trauben, Feigen, Melone, Heidelbeerquark. Nach dem Essen war gemeinsames Spülen angesagt, dann guckten Hélène und ich noch Nachrichten. Während unsere Freunde mit Hélène spazieren gehen, tippe ich diese Zeilen. |
Orange
das römische Theater
und über alle thront der
Mont Ventoux
Am Montag steht die Besichtigung einiger provencalen Städte auf dem Programm. Wir haben uns für eine kleine Auswahl entschieden und fahren Richtung Apt. An der Strecke liegen L'Isle sur la Sorgue, Fontaine de Vaucluse, Gordes und Roussillan. Schon diese Sehenswürdigkeiten sind normalerweise jede einen Tag wert aber unsere Zeit ist begrenzt. In L'Isle sur la Sorgue trinken wir einen Kaffee und in Roussillan essen Wir Eis/ Kuchen in einer kleinen Bar à Thé. Dann kehren wir zurück nach Orange, fahren aber noch am Decathlon vorbei um für Melanie und Manuel ein Boulespiel zu kaufen (Manuel, der das Spiel noch nicht kannte, hatte ebenfalls Spaß daran bekommen) Außerdem brauchten wir neue Taschen für unsere Kugeln. Gegenüber im Casino-Supermarché gingen wir noch Lebensmittel einkaufen. Nach einem kurzen Abendessen gab es Tomatensalat mit grünen Bohnen, Oliven, Zwiebeln. Wir ziehen uns dann in unsere Wohnwagen zurück, um das gesehene des Tages zu verarbeiten und uns für den nächsten Tag auszuruhen. |
L'Isle sur la Sorgue
Fontaine de Vaucluse
Gordes
Roussilan
und über allem thront der Mont Ventoux
Am Dienstag geht es um 10Uhr los. Diesmal fahren wir
direkt auf die Autobahn Richtung Süden. Wir wollen nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Renate hat sich ein Bad im Mittelmeer
gewünscht. Wir gehen aber zunächst in die Stadt, die voll ist von Lokalen
und Andenkengeschäften. Wir bekommen Hunger und gehen in eine Bar wo es
Tappas gibt. Dazu bestellen wir Cidre und Utz bekommt ein Omlett.
Dannach gehen wir an den Strand. Das Wasser ist angenehm.
Hélène und ich treffen im Wasser eine französisch-deutsche Familie aus
dem Kölner Raum
um 15Uhr fahren wir wieder Richtung Norden, nach
Les Baux de Provence, wo wir zuerst "unseren" Aussichtspunkt hier haben wir
schon zwei mal bei Sonnenuntergang mit Blick auf Les Baux zu Abend
gegessen) anfahren
und einen Blick auf Stadt und Umgebung werfen. Zu guter Letzt fahren wir
nach Avignon, wo wir in der Nähe der Brücke an der Stadtmauer
parken. Es ist schon 19Uhr, als wir in die Fußgängerzone vor
dem Rathaus und Theater ankommen und wir suchen uns daher sofort eines
der Touristenrestaurants aus um dort zu Essen. Das Menue ist nicht teuer
und die Qualität durchschnittlich. Dann gehen wir im Dunkeln durch die
beleuchtete Fußgängerzone und über den Platz vor
dem Papstpalast vorbei an der Pont d'Avignon zum Auto zurück. |
Saintes Maries de la Mer
ab hier war ohne Vorwarnung die Batterie der Kamera leer
Am Mittwoch, 31. August, ist ein Fahrtag
angesagt. Wir wollen die Strecke bis Annecy schaffen und dort am See
auf einen Campingplatz gehen. Unterwegs machen wir noch einen
längeren Halt in Vaison-la-Romain, einer Stadt mit
römischer Geschichte und Ausgrabungen. Nach einer Tasse Kaffee fahren wir
weiter Richtung Nordosten und verlassen die
Provence mit weinenden Augen und steigen auf in die Alpen. Über
den Col de la Croix geht es an Grenoble vorbei. Ab Aix-les-Bains durchqueren wir die Städte nur im Stau und es ist 18 Uhr, als wir endlich auf dem Campingplatz ankommen. Ein schnelles Resteessen und dann sitzen wir noch zusammen um uns zu unterhalten. Nachts zieht ein Gewitter über uns weg auf aber am nächsten Morgen ist es schon wieder schön. Am Donnerstag wollen wir uns Ruhe antun. Die Fahrzeuge werden nicht mehr bewegt, dafür die Fahrräder bereit gemacht denn hier kann man auf einer "Radautobahn" um den See fahren. Wir wollen nur bis Annecy und die Altstadt besichtigen. Am Vortag war ich wegen des immensen Verkehrs enttäuscht. Dieser Eindruck wurde aber durch den Radweg am See und die schöne Altstadt wieder wett gemacht. Wir kauften in der Stadt zwei prächtige Scheiben Entrecôte und fuhren zum Campingplatz zurück. Dann ging es an den ein paar hundert Meter entfernten Strand und wir verbrachten den Nachmittag in Wasser und Sonne. Auf dem Campingplatz zurück wurde die Revenge unserer Bouleparty ausgetragen denn hier hatten wir erstmals ein geeignetes Terrain direkt vor unseren Stellplätzen. Abends gab es das Entrecôte mit tomates à la provencale und Baguettes. Vor dem Käsegang spielten wir noch eine letzte Partie Boule. Renate und Utz hatten Gefallen an dem Spiel gefunden und wurden auch immer besser. Es war der letzte gemeinsame Abend denn am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, wollten die beiden Freunde Richtung Heimat und wir uns mit den Freunden aus Schweiz treffen. |