Über Karneval 2002 wollten wir dem Stress entfliehen und eigentlich mit unseren Kindern ins Sauerland. Trotz des frühen Termins lag jedoch kein Schnee mehr und so beschloss ich, meiner Frau den Harz zu zeigen.
Als die Kinder hörten, dass wir dort hauptsächlich wandern wollten, quartierten sie sich kurz entschlossen bei Freunden ein. Wir holten unseren Zweit-Caravan, einen alten Bürstner 360 Club, den ich für autarkes Campen umgebaut hatte, aus dem Winterquartier. In Ilsenburg, das ich hauptsächlich noch von Zeiten vor der Grenzöffnung kannte, rief ich beim Fremdenverkehrsamt an. 
Campingplätze oder Übernachtungsplätze für Wohnmobile gibt es dort nicht. Allerdings sollte ich mal beim Ordnungsamt anrufen. Der freundliche Mitarbeiter sagte mir, dass wir ohne weiteres entweder auf dem Festplatz der Stadt oder auf dem Parkplatz Ilsetal übernachten könnten. Wir fuhren also Donnerstag Nachmittag los und brauchten für die 250 km (Autobahn) 2 1/2 Stunden (das Gespann ist für 100 km/h zugelassen). 
Zu dieser Jahreszeit schafften wir es gerade noch, den Wohnwagen auszurichten, bevor es dunkel wurde. Abends besuchten wir alte Freunde, die überrascht und sehr erfreut waren. Spontan bot Joachim an, mit uns am Samstag eine Wanderung durch den Harz zu machen. Vom Brocken riet er ab, da die Wetterlage sehr unbeständig sei. Für den folgenden Tag nahmen wir uns die Besichtigung von Wernigerode vor.

Freitag
Morgens, als wir, verbunden mit einem Jogging, beim nächstgelegenen Bäcker unsere Brötchen holten, war es noch bewölkt. Schon auf der Fahrt zum ca. 12 km entfernten Wernigerode lies sich zwischen Wolkenlücken die Sonne blicken. Dort angekommen wurde es trotz des starken Windes in der Stadt bis zu 11 °C warm. Wernigerode hatte sich in den 10 Jahren, die ich nicht mehr dort gewesen war, sehr verändert und zeigte sein schönstes Gesicht. Wenn auch in einigen Nebenstraßen man sich noch in die Zeit vor der Wende versetzt fühlte, so war doch inzwischen eine Unmenge investiert worden. Insbesondere Geschäfte und Restaurants hatten sich entwickelt. Ich erzählte meiner Frau, dass ich vor der Wende einmal versucht hatte, meinen Zwangsumtausch durch Essengehen abzubauen und keine Gaststätte uns einen Platz bieten konnte. Jetzt sah das anderer aus: überall Restaurants und Café's. Wir besichtigten nicht nur die Hauptstraßen, sondern sahen uns auch abseits die vielen kleinen Sträßchen an.

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Die Harzquerbahn
von Wernigerode
zum Brocken

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Am Samstag waren wir zum Frühstück bei unseren Freunden eingeladen. Anschließend, mit reichlich Proviant versorgt, machten wir uns auf den Weg durchs Ilsetal in Richtung Brocken.
Zunächst gab es einzelne Schauer von feinem Regen, der uns aber nicht viel anhaben konnte. Je höher wir kamen, desto ungemütlicher wurde es. Der Regen nahm zu und aus feinem Nieselregen wurde ein starker Dauerregen, begleitet von kaltem Wind. Nach einer Mittagspause, die wir mit anderen Wanderern in einer Schutzhütte an der Ecker-Talsperre machten, kehrten wir dann auf ehemaligen Kontrollwegen und durch das Tal der Ilse wieder nach Ilsenburg zurück.

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Da auch für den Sonntag das Wetter nicht besser angesagt war, verabredeten wir uns für Pfingsten, um einen erneuten Anlauf zum Brocken zu starten. Wir fuhren, schon mit angehängtem Wohnwagen, nach Bad Harzburg und pflegten unsere müden Glieder in Sole-Schwimmbad und Sauna.

Für Pfingsten haben wir uns natürlich vorgenommen, uns Ilsenburg näher anzusehen.