Am Samstag, den 23. März, machten wir uns auf nach Ribérac/ Dordogne, der französischen Partnerstadt von Rietberg, um dort unseren Wohnwagen aus dem Winterquartier zu holen. Nach einem Tag Ruhepause und Essen mit Verwandten und Freunden, fuhren wir los, um den Süd-Osten Frankreichs zu erkunden. 
Reiseroute


Montag
Da Ribérac nur ca.100 km vom Ozean entfernt liegt, mussten wir zunächst das südlichen Massiv Central durch-/überqueren. Als Ziel der ersten Etappe hatten wir uns einen Ganzjahres-Campingplatz in Mende/Lozère ausgesucht und als Ziel im Navigationssystem eingegeben. Dabei haben wir als Streckenprofil "kürzester Weg" gewählt.
Über Périgueux,  Brive la Gaillarde ging es zunächst bis Aurillac. Dort stärkten wir uns in einer Caféteria eines Supermarktes zu Mittag.

Im Département Aveyron, der D 920 folgend trafen wir bei Entraygues-sur-Truyère auf den Lot. Über eine schmale, gotische Brücke fuhren wir durch den Ort und parkten am Ufer des Zuflusses der Truyère in den Lot.

Nach einer Tasse Kaffee machten wir einen kurzen Rundgang durch die Stadt, zunächst am Ufer entlang (dort gibt es einen Übernachtungsplatz für WoMo und WoWa).

Entlang des Lot, durch die kurvenreichen Gorges du Lot, durch Espalion und St.-Côme d'Olt (Lot) setzten wir den Weg fort.
Noch ganz fasziniert von dieser landschaftlichen Schönheit verpassten wir, trotz Navigationssystem die Brücke über den Lot und hoch ging es auf Staumauerhöhe über enge, steile Bauernstraßen nördlich der Talsperre Barrage de Castelnau-Lascouts entlang.


Espalion


St.-Côme d'Olt

Bei St.-Geniez d'Olt trafen wir auf die D988. Über diese sowie die N 88 folgten wir dem Lot bis Mende, (Dep. Losère) wo wir bei Sonnenuntergang auf dem Campingplatz "Le Tivoli" eintrafen. Der Platzbesitzer des unterhalb der N 88 gelegenen Campingplatzes empfing uns freundlich und machte auch gleich die Heizung in den Duschräumen an, denn für die Nacht waren - 6°C angesagt. Später abends gesellten sich noch 3 schweizer Gespanne zu uns, die auf dem Rückweg von einem 3 -monatigen Spanienaufenthalt waren. 
Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen, die sehenswerte Altstadt von Mende (2 km vom Platz), wenn auch im Dunkeln, zu besichtigen und ein Bierchen zu trinken.

Dienstag
Am nächsten Morgen bogen wir ca. 5 km hinter Mende, unserem Navigationssystem, dass nun auf Vallon Pont d'Arc/Ardeche eingestellt war, zunächst nicht folgend, auf die D 901 ein, immer dem Lot entlang. Dieser fließt nun nördlich des Nationalparkes der Cévennen und bildet dort die Barrage de Villefort.

Auf 1130 m Höhe hatten wir das Quellgebiet des Lot und damit auch die Wasserscheide zwischen Atlantic und Mittelmeer erreicht. Über das karge Hochland gings dann hinab Richtung Ardèche, wobei wir dem Frühling immer näher kamen. Die Bäume hatten hier schon zum größten Teil die Blätter und wir sahen immer mehr Blütenpracht.
In Vallon Pont d'Arc trafen wir auf den Zugang des Vallée de l'Ardèche. Kurz vor dem Ortzentrum ist die Straße für Gespanne und LKW gesperrt und man "fällt" quasi auf einen großen Parkplatz. Hier ist es erlaubt, mit Wohnmobilen und Wohnwagen zu stehen und zu übernachten. Morgens, um 9.00 Uhr, kommt die "police minicipale" und kassiert einen Euro. Dafür befindet sich auf dem Parkplatz eine öffentliche Toilette mit einem Trinkwasserhahn.
Der "Office de Tourisme" ist gleich oberhalb des Parkplatzes neben der "Gendarmerie". Zunächst machten wir, nach einem Picknick im Wohnwagen, einen kleinen Rundgang durch die zur Mittagszeit leeren Gassen der Stadt und gönnten uns einen Kaffee in der hier wärmenden Sonne.


Blick auf Vallon
Pont d'Arc

Nachdem wir uns beim Fremdenverkehrsamt mit ein wenig Infomaterial eingedeckt hatten, schnallten wir die Fahrräder vom Caravan und machten eine Tour an der Ardèche entlang bis zum eigentlichen Eingang des Gorges, wo die Straße sich vom Ufer verabschiedet und auf der Hochebene entlang der Schlucht des Ardeche führt.
Bis hier reiht sich ein Campingplatz an den anderen (Vorsaisonpreis ab 12 €). Diese waren schon vor (!!) Ostern offen und teils sehr gut von Deutschen besucht. Man erzählte uns, dass gerade in den Osterferien die Deutschen dort zum Kanufahren kommen, weil die Wasserstände noch genügend hoch sind.

Natürlich haben wir uns hier die Pont d'Arc von allen Seiten genau angesehen und auch bei ruhigen Wasser am nächsten Morgen fotografiert.


Mittwoch Vormittag
Schon um 8:00 Uhr waren wir auf der Straße, um, von anderen Touristen unbehelligt, langsam an der Ardèche entlang bis zum Rhône zu fahren. 

Behäbig windet sich hier die Ardèche in  r-i-i-i-iesigen Schleifen durch das Land. Es bedarf nicht viel Einbildungskraft, um die frühere Kraft dieses Flusses zu ermessen, der sich so tief in das Kalkplateau eingegraben hat

Am Ende des Gorges bei St. Martin d'Ardéche weitet sich das Tal der Ardèche auf. Über dem südlichen Ufer, auf einem steilen Felsen thronend, liegt Aiguèze. Angezogen von diesem Ausblick mussten wir dorthin. Über eine sehr schmale Brücke gelangten wir über den Fluss, den Berg hinauf und vor dem Ortseingang auf einen Touristenparkplatz. Zu Fuß machten wir dann morgens in dem noch verschlafen scheinenden Ort einen Rundgang mit einem herrlichen Blick über die Ebene.
In der Nähe des Marktplatzes fanden wir an einer Hauswand eine Hinweistafel die auf "Honore Agrefoul" den Erfinder des Absinth (Pastis) hinweist, der hier wohnte.